Ab 1957 fertigte Mercedes-Benz den Hochfluromnibus O317 als Nachfolger des O321. Es war das zweite in selbsttragender Bauweise konsturierte Busmodell von Mercedes und als Stadt- und Überlandbus konzipiert. Auf Basis des O317 entstanden aber auch Renntransporter: 1967 wurde an Porsche das erste Fahrzeug ausgeliefert, das bis 1969 im Besitz der Zuffenhausener Werksteams war und die markante rot/silberne Lackierung besaß, danach an das Kundenteam von John Wyer ("Gulf Racing") weitergegeben und schließlich 1972 an BMW Motorsport verkauft wurde. Ein weiterer Renntransporter kam 1968 zu Porsche und blieb dort bis in die 1980er Jahre, bis er schließlich an einen privaten Sammler in den USA verkauft wurde.
Nachdem der Renntransporter bereits in anderen Maßstäben im Schuco-Programm erhältlich war bzw. ist, kündigte der Hersteller im Rahmen der Frühjahrsneuheiten 2022 den Renntransporter auch in 1:87 in Porsche- und BMW-Version an und lieferte beide Modelle im Januar 2023 aus - entstanden ist eine in großen Teilen gelungene Miniatur des imposanten Vorbilds. Etwas dominant wirken an der Front die wuchtigen Scheibenwischer, und auch die Außenspiegel sind recht robust gefertigt und Bestandteil der Karosserie. Auch eine etwas dezentere Bedruckung der Scheibenrahmen hätte dem Modell gut getan. Dafür ist die Lackierung ordentlich, wenn auch diesmal wieder Metall-Modell-typisch ziemlich dickt aufgetragen, nichts zu bemängeln gibt es an der sauberen Bedruckung, die bis zum Kennzeichen reicht (das Schucos 1:64er-Pendant nicht aufweisen kann). Überraschung am Heck: Die beiden Flügeltüren des Renntransporters lassen sich öffnen und geben einen Blick frei in einen - natürlich - leeren Innenraum. Positiv hervorzuheben sind die kleinen Spaltmaße der Türen, die großen Scharniere sind eher nicht so schön. Leider hat man auch auf eine Auffahrtsrampe verzichtet, die den Spielwert des Modells erhöht hätte.
Natürlich bietet sich ein Vergleich mit dem 2005 erschienenen Porsche-Renntransporter von BUB an, der ja seinerzeit ebenfalls unter der Regie von Peter Brunner entstanden ist. Viele Gemeinsamkeiten gibt es zwischen den beiden Miniaturen, aber auch kleinere Unterschiede. So hat das BUB-Modell keine Außenspiegel, Scheibenwischer und Fensterrrahmendrucke, dafür zusätzliche kleine Leuchten am Heck. Auch dort lassen sich die beiden Hecktüren öffnen, die Spaltmaße sind jedoch deutlich größer als bei Schuco. Gefällig wirkt der mehrfarbig gestaltete Fahrerraum bei BUB. Allgemein wirkt das Modell von BUB ein wenig "wuchtiger", was vielleicht ein wenig der damaligen Firmenphiliophie geschuldet ist, keine super-detaillierten Miniaturen anzubieten. (Schuco: links bzw. oben, BUB: rechts bzw. unten)
Ob als Ergänzung oder als Ersatz des Modells von BUB: Der rot-graue Renntransporter ist auf alle Fälle ein Hingucker in jeder Sammlung.
452668000 Mercedes-Benz Renntransporter "Porsche" (Schuco, Serienmodell, Metall, erschienen Januar 2023, 29,95 Euro)
07150 Mercedes-Benz Renntransporter "Porsche" (BUB, Serienmodell, Metall, erschienen 2005, 34,95 Euro - werkseitig ausverkauft)
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