Samstag, 3. April 2021

Renn-Szene - Fiat 642 Renntransporter „Ferrari“ von Brekina/Starline

Eine 38 cm lange Verpackung, knapp 100 Euro der Preis - Brekina hat Ende Februar das heiß erwartete Set mit dem Fiat 642 Ferrari-Renntransporter in den Handel gebracht. Und als Motorsport-Fan musste ich es natürlich auch für meine Sammlung haben...

Von 1961 bis 1964 setzte Ferrari in der Weltmeisterschaft das Modell 156 ein, das erste Fahrzeug aus Maranelli mit einem Mittelmotor. Bereits im ersten Jahr dominierte Ferrari mit dem 190 PS starken Rennwagen die Serie, auch wegen der starken Fahrerbesetzung mit Phil Hill und Graf Berghe von Trips. Der Amerikaner gewann den Titel, der Deutsche starb beim Heimrennen von Ferrari in Monza nach einem Zweikampf mit Jim Clark im Lotus.



Diese beiden Ferraris mit den Startnummern 2 und 4 sind in diesem Set enthalten. Den 156 gab es im Maßstab 1:87 bislang nur als versilbertes Metallmodell anläßlich des 15jährigen Jubiläums von CMC. Nun also eine „richtige“ Miniatur von Starline - und der rote Renner gefällt. Die Form des Fahrzeugs ist gut getroffen, das Modell detailliert, vor allem die filigranen Radaufhängungen. Erfreulich ist die saubere Verarbeitung in Bezug auf Lackierung und Bedruckung. Durchbrochene Speichenräder hätten das Modell noch deutlich aufgewertet. Überzeugend ist der Blick ins detaillierte Cockpit. Die Rollfähigkeit der profilierten Reifen ist als mittelmäßig zu beurteilen, bei einem meiner beiden Ferraris bewegten sich die Räder gar nicht. Zu den beiden kompletten Rennwagen kommt noch ein Ersatzkarosserie, entgegen erster Ankündigungen nicht in einer Holzkiste, sondern auf einer (Kunststoff-)Palette.




Auch der Fiat 642 als roter Ferrari-Renntransporter ist ein schönes Modell mit sauberer Bedruckung, allerdings mit zu dick aufgetragener Lackierung. Der Aufbau ist durchaus filigran ausgeführt. Am Heck hätte ich mir noch farbig abgesetzte Rückleuchten gewünscht. Großer Schwachpunkt ist die Tatsache, dass dem Set keine Auffahrtrampe beiliegt, wie es beispielsweise Schuco bei seinem Piccolo-Renntransporter gemacht hat. 




Insgesamt sieben Figuren von Noch enthält das Set außerdem: Neben dem Teamchef Enzo Ferrari sind es die beiden Fahrer (einer davon mit Siegerkranz) sowie vier Mechaniker. In Sachen Detaillierung haben haben die Noch-Figuren in den letzten Jahren deutlich aufgeholt, und so gibt es an den Figuren in diesem Set wenig auszusetzen.


Und so steht jetzt ein schönes Brekina-/Starline-Ferrari-Set in der Vitrine, das einen großen Schönheitsfehler hat: Es ist leider nicht realistisch. Denn der Renntransporter basiert eigentlich auf dem Fiat 643, und der wurde erst Mitte der 1960er Jahre von Ferrari eingesetzt, als die „Sharknose“-Rennwagen bereits Geschichte waren - der 642 RN2 von Bartoletti (wie es ihn von RedLine in 1:87 gab) wäre die deutlich bessere Wahl gewesen. Wer sich daran nicht stört, erhält ein schönes Set in 1:87, das ein erfolgreiches, aber auch tragisches Kapitel der Motorsport-Geschichte aus Maranello erzählt.


58475 Fiat 642 Renntransporter-Set „Ferrari“ (Brekina/Starline) 

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