Fünf Jahre nach dem ersten „Bilderbuch“ von Ulrich Biene über die Firma Faller ist zum 75jährigen Firmenjubiläum nun ein weiteres Buch des gleichen Autors über die Häuslebauer aus dem Schwarzwald erschienen.
Im Gegensatz zum vorigen Werk, das eher eine Sammlung kurzer Artikel zum Thema Faller war, nimmt der Autor Ulrich Biene in seinem gewohnt blumigen Schreibstil die Leser mit auf eine überwiegend chronologische Zeitreise durch 75 Jahre Faller‘sche Firmengeschichte mit Schwerpunkt auf der Zeit vor den 1990er Jahren. Drei Themen stehen dabei im besonderen Fokus, nämlich die Umstellung der Modelle von Pappe und Holz zu Kunststoff, der Übergang von Fertigmodellen zu Bausätzen und die Zeit des Wirtschaftswunders, die einen wahren Modelleisenbahn-Boom auslöste. Auch dieser Band bietet wieder einige seltene Einblicke in das Firmenarchiv, beispielsweise mit Abbildungen verschiedener Prototypen, die es nie in die Serie geschafft haben oder Mustertafeln der Modellgebäude. Auch nur kurzzeitig angebotene Produkte, wie die „Carina“-Serie (nein, keine Ankleidepuppen, sondern der Vorläufer der „Hit Car“-Reihe) und der Ausflug der Gebrüder Faller in den Bereich des Autoelektronik mit der „Auto Lumatic“-Lichtsteuerung, werden berücksichtigt. Allgemein ist zu sagen, dass auf viele Themen aus dem ersten Faller-Buch diesmal vertieft eingegangen wird. Zahlreiche Fotos historischer Faller-Artikel, gerne ausgeschmückt mit zeitgenössischen Wiking-Miniaturen sorgen für optische Leckerbissen. Die abschließenden Artikel zu den Themen Spedition Dischinger und Gasolin-Modelle sind in ähnlicher Form bereits in der Zeitschrift „Modell Fahrzeug“ veröffentlicht worden.
Tolle Fotos, interessante Geschichte(n) und jede Menge Lesestoff für den Modellsammler - Ulrich Bienes zweites Buch über Faller lädt zu stundenlangem Schmökern ein und ist definitiv eine Kaufempfehlung.
Ulrich Biene: „Faller - Die Welt von oben“ (Delius Klasing, ISBN 978-3-667-12124-0, erschienen 2021)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen