Es ist gute Tradition, dass eine Formneuheit von Busch ihre Premiere als Messemodell zur Spielwarenmesse feiert. Auch 2021 ist das so, auch wenn (zumindest im Januar) keine Spielwarenmesse stattfindet. Sammler von Ost-Modellen dürfen sich auf den neuen Trabant P601 aus Viernheim freuen.
Zugegeben - an Trabant-Modellen im Maßstab 1:87 herrscht kein Mangel (im Gegensatz zum Vorbild in der ehemaligen DDR): Bereits kurz nach der Wende brachten Herpa und Wiking 1990 nahezu zeitgleich 87fach verkleinerte Miniaturen des Typs 601 auf den Markt, ebenso der ostdeutsche Modellhersteller Modelltec. Es folgten der Vorgänger-Trabant P50 von Brekina und Bub sowie zahlreiche Kleinserienmodelle und Billig-Modelle als Beladung von Biertricks. Nun, mehr als 30 Jahre nach der Wiedervereinigung, gesellt sich eine Miniatur von Busch hinzu - genauer gesagt, mehrere Miniaturen unterschiedlicher Vorbildbaujahre: Die Limousine der Baujahre 1964, 1968 und 1975 sowie der „Universal“ genannte Kombi von 1966 und 1970. Unterscheidungsmerkmal ist jeweils der Kühlergrill.
Natürlich ist das traditionelle Messemodell-Blau keine typische Trabi-Farbe, was den kleinen DDR-Volkswagen ein wenig ungewohnt erscheinen lässt. Der Vergleich mit dem rund 30 Jahre alten Herpa-Trabant zeigt Stärken aber auch Schwächen des Busch-Modells. Auf der Haben-Seite steht auf alle Fälle das filigrane Lenkrad und der Außenspiegel sowie das gewohnt gute Finish mit sauberer Lackierung und lupenreinen Beschriftungen.
Doch wie schon beim im Vorjahr erschienenen Käfer neigt der Betrachter zum Satz „Irgendwas stimmt doch da nicht?!“ - in diesem Fall sind es Seitenlinie und Heck des kleinen Trabanten. Die Seitenscheiben erscheinen zu groß, der Überhang am Heck zu lang. Die massiv gehaltenen A- und B-Säulen tragen dazu bei, dass der das Busch-Modell des doch eigentlich eher zierlichen Trabis deutlich größer und wuchtiger wirkt als sein Pendant aus Dietenhofen. Verzichtet wurde zudem auf eingesetzte Rücklichter, was 2021 eher formenbautechnischen Rückschritt bedeutet.
Nach Käfer und VW 181 also leider wieder ein Busch-Modell in 1:87, das nicht so recht überzeugen mag. Witzig ist beim „Messemodell“ übrigens der Druck auf dem Vitrinensockel - aus dem Modell zur Spielwarenmesse wurde die „Corona-Edition 2021“.
Trabant P601 (Busch-Messemodell zur „Spielwarenmesse 2021“, limitierte Auflage 1000 Stück, nicht im Handel erhältlich. Serienmodelle folgen im März 2021)
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