Bereits in den 1930er Jahren pflegte Friedrich Peltzer Beziehungen zu Holzspielzeugherstellern in Seiffen im Erzgebirge. Er benötigte kleine Holzhäuser zur Ausgestaltung seiner Hafenszenen. Außerdem plante er Wiking-Miniaturen "zum Mitnehmen" in Zündholzschachteln, wie sie in Seiffen seit Anfang der 1920er Jahre zu tausenden hergestellt wurden. Dann kam der zweite Weltkrieg, Peltzer stellte Militärmodelle für die Wehrmacht her, die Produktion ziviler Modelle wurde eingestellt, die Idee der Wiking-Zündholzschachteln wurde verworfen.
Seit 1986 setzt Gisbert Neuber die jahrelang brachliegende Tradition der Seiffener Miniaturen in der Zündholzschachtel fort. Eine ganz besondere Schachtel nennt sich "Bus-Tour nach Wiking" - und der Inhalt dürfte vielen Wiking-Sammlern bekannt vorkommen.Der Stromlinienbus T7, bei Wiking ab 1948 im Programm, in der klassischen bicolor-Ausführung grau/blau steht im Mittelpunkt der Schachtel - wie das "Modell-Vorbild", nur eben deutlich kleiner und aus Holz (sicherlich wurde auch das "Urmodell" des T7 bei Wiking seinerzeit aus Holz gefertigt). Bei beiden kleinen Häuser entsprechen denen, die Peltzer für sein Hafenprogramm im Erzgebirge fertigen ließ. Dazu noch ein Hinweisschild "Wiking 11 km", ein schöner Hintergrund aus dem Erzgebirge, und fertig ist eine kleine Szene, die nicht nur Wiking-Sammler anspricht.
Meine "Bus-Tour nach Wiking" habe ich ca. 2014 Jahren direkt in Seiffen bei Herrn Neuber gekauft - ob er diesen Artikel noch anbietet, ist mir nicht bekannt. Lohnenswert ist ein Besuch in seinem Ladengeschäft mitten in Seiffen allemal, bietet er mit rund 150 verschiedenen Zündolzschachtel-Miniaturen eine riesige Auswahl.
Gisbert Neuber, Hauptstr. 32, 09548 Seiffen, www.zuendholzschachtel-seiffen.de
Quellenangabe: "Wiking - Das Peltzer-Erbe" von Rüdiger Walsdorff, Portus-Verlag, 2007
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