Anno dazumal (1): Benz- und Daimler-Oldtimer von Busch

Auch wenn das Automobil in diesem Jahr kein besonderes Jubiläum feiert, stehen beim Modellhersteller Busch die Anfänge des Automobils im Mittelpunkt der ersten Neuheitenauslieferung 2020. Neben dem bekannten Benz Patent-Motorwagen kamen gleich drei formneue Modelle in den Handel, deren Vorbilder rund 130 Jahre alt sind...

1885 entwickelte Carl Benz seinen Patent-Motorwagen - seine Frau Bertha hatte ein Jahr später die Ehre, die erste Ausfahrt mit dem Vehikel zu unternehmen. Der Benz Patent Motorwagen als Busch-Modell im Maßstab 1:87 erschien erstmals im Jahr 2002. Mittlerweile kann man von einem Dauerbrenner im Programm der Viernheimer sprechen, ein knappes Dutzend Modellvarianten des Motorwagens wurden mittlerweile aufgelegt.

Um das Modell herum kündigte Busch auf der diesjährigen Spielwarenmesse eine kleine Serie mit weiteren Fahrzeugen nach Vorbildern von Carl Benz und Gottlieb Daimler an, die im Februar 2020 in den Handel kam. Wurde für den Benz-Motorwagen (in der Neuauflage mit einer Berta Benz-Figur am Steuer) seinerzeit noch eine Spritzgussform erstellt, kommen die drei neuen Miniaturen nach Vorbildern aus der Frühzeit der Motorisierung allesamt aus dem 3D-Drucker. Diese Fertigungsmethode nutzt Busch bereits sein ein paar Jahren, beispielsweise für spezielle Fahrzeugaufbauten, aber auch für komplette Traktorenmodelle.


Beginnen möchte ich mit dem Benz Patent-Motorwagen Victoria (1893), dem ersten vierrädrigen Fahrzeug von Carl Benz. Dieses Modell ist in schwarz gehalten, lediglich die Räder sind rot. Auf farblich abgesetzte Details (angeboten hätten sich die Scheinwerfer oder der Boden der Fahrgastraums) hat man leider komplett verzichtet, was das Modell - vor allem im direkten Vergleich mit dem im Spritzgussverfahren gefertigten Benz-Motorwagen - dann doch ein wenig abfallen lässt.

Deutlich filigraner ist da schon der Daimler Reitwagen, das erste Motorrad, aus dem Jahr 1885 gestaltet. Vor allem die detaillierte Motor- und Antriebseinheit, messingfarben abgesetzt, gefällt bei dem "hölzernen" Modell. Gottlieb Daimler selbst hat auf dem "heißen Ofen" Platz genommen und grüßt die anderen Verkehrsteilnehmer (oder den Sammler) freundlich, indem er seinem Hut zieht.

Zu guter Letzt fährt noch der 1896er Daimler Motor-Lastwagen in die Vitrinen. Leider ist auch dieses Modell eher einfach gestaltet mit schwarzem Fahrgestell, grüner Pritsche und braunen Rädern. Auch hier vermisse ich ein wenig Farbe, beispielsweise in Form von einem Holzboden im Lastenaufbau oder abgesetzen Motorbauteilen. Was zudem ins Auge fällt: Das Modell ist rund 2 Millimeter zu breit - vor allem im Vergleich mit dem Preiser-Modell zum 100. Geburtstag des Vorbilds im Jahr 1996. Dieses Modell (und einen Vergleich mit der Busch-Miniatur) zeige ich Euch in den kommenden Tagen.

Vier Modelle aus der Frühzeit des Automobils von Busch - das Fazit fällt unterschiedlich aus: Auf der einen Seite der tolle Reitwagen, der zeigt, was der 3D-Druck mittlerweile alles kann, sowie - natürlich - der Patent-Motorwagen, aufgewertet durch die Bertha-Benz-Figur, auf der anderen Seite das eher einfach gehaltene Modell des Victoria-Patentwagens und der leider nicht ganz maßstäbliche Lastwagen.


Passend dazu hat Busch übrigens auch die erste Garage von Carl Benz sowie sein Wohnhaus in Ladenburg (Baden-Württemberg) sowie eine Carl-Benz-Statue nach Vorbild aus Karlsruhe in den Handel gebracht.

40007 Benz Patent-Motorwagen (1886) mit Bertha Benz (22,99 Euro)
59916 Benz Patent-Motorwagen Victoria (1893) (3D-Druck, 23,99 Euro)
59917 Daimler Reitwagen (1885) mit Figur (3D-Druck, 21,49 Euro)

59918 Daimler Motor-Lastwagen (1896) (3D-Druck, 34,99 Euro)